Charakterisierung von Öko-Modellregionen

Zur „Identifikation geeigneter Untersuchungsregionen“ wird mit Öko-Modellregionen (ÖMRs) in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen kooperiert. Um passende Erfolgsfaktoren und Hemmnisse herausarbeiten zu können, hat die Wahl geeigneter Öko-Modellregionen große Bedeutung. Bei der Charakterisierung geht es nicht darum, die Öko-Modell- und Bio-Musterregionen in Top oder Flop-Kategorien aufzuteilen, sondern deren spezifische Problembereiche oder positiven Einflussfaktoren zu identifizieren.

Datenbank zur Charakterisierung von ÖMRs

Die Struktur der ÖMR-Datenbank

Für die Wahl geeigneter Regionen erfolgt im Projekt die Charakterisierung aller Öko-Modellregionen mit Hilfe einer umfangreichen Datenbank. In diese Datenbank fließen sowohl statistische Daten aus der Regional- und INKAR-Datenbank ein, wie auch ÖMR-spezifische Erhebungen, wie zum Beispiel deren Aktivitäten und Projekte. Zukünftig sollen auch Netzwerke der Region, sowie typische Produkt-Wertschöpfungsketten mit der Datenbank identifiziert werden.

Anfang Februar 2024 sind die verfügbaren statistischen Daten aus der Regional- und INKAR-Datenbank umfänglich in die ÖMR-Datenbank eingepflegt worden. Für die Landkreisbezogenen Daten standen die Jahre 2010, 2016 und 2020 zur Verfügung.  Es erfolgte eine erste Clusterung in Themenkomplexe.

Die Ergebniss-Darstellungen für alle Öko-Modellregionen Deutschlands werden auf einer derzeit noch nicht-veröffentlichten Internetpräsenz angezeigt. 25 Ergebnistabellen sind unter Verwendung der Strukturdaten und Kontextfaktoren erstellt worden. Neben den Daten zum ökologischen Anbau finden sich hier Auswertungen zur Bevölkerungs- und Regionalstruktur, der finanziellen Regionalcharakteristik und der landwirtschaftlichen Flächennutzung.

Stärke der Korrelationen für „Anteil ökologisch wirtschaftender Betriebe“

Die Kriterien zur Charakterisierung von ÖMRs aus der Datenbank wurden in einer Übersicht aller Faktoren gebündelt und im nächsten Schritt eine statistische Analyse der Daten vorgenommen. Für die metrischen und intervallskalierten Daten kam als multivariate statistische Analysemethode eine multiple Regression in Frage. Um diese durchführen zu können, mussten signifikante Einflussfaktoren per Korrelationsanalyse bestimmt werden. Hierzu sind alle erfassten Faktoren auf Korrelation mit Daten des ökologischen Anbaus hin überprüft worden.

Auswahl von ÖMRs nach unterschiedlichem Modellcharakter

Bewertung von ÖMRs durch Visualisierung hemmender und fördernder Faktoren und deren Einflussstärke auf die Entwicklung der ökologischen Produktion, sortiert nach landwirtschaftlichem Rahmen und relevanten Faktoren (grüne Markierung: positive Entwicklung/Faktor, blaue Markierung: gehemmte Entwicklung/hemmender Faktor)

Für die Auswahl möglichst heterogener ÖMRs wurde eine Charakterisierungs-Matrix erstellt. Für die Endfassung sind alle Faktoren, die keine Korrelationen aufgewiesen haben, nicht berücksichtigt. Dadurch wurde die visuelle Charakterisierung auf die Faktoren reduziert, die entsprechenden Einfluss haben.

Mit der Darstellung konnten Regionen identifiziert werden, die sich besser, gehemmter oder erwartbar der Kontextfaktoren entwickelt haben. Genau solche Regionen wurden für den weiteren Verlauf des Projektes als Untersuchungsregionen vorgeschlagen.